archiv 2013 gryfenbach

Vergrösserung Geschiebesammler Gryfenbach Lauterbrunnen

Die im Jahr 2008 überarbeitete Gefahrenkarte für den Dorfteil «Gässli» in Lauterbrunnen machte auf die ungenügende Kapazität des Geschiebesammlers am Gryfenbach aufmerksam. Bei einem 300-jährlichen Ereignis musste davon ausgegangen werden, dass rund 10'000 m3 Geschiebe in den Siedlungsbereich von Lauterbrunnen gelangen. Um den Schutz der Bevölkerung sicherzustellen und Sachschäden zu minimieren, hat die Schwellenkorporation Lauterbrunnen im Jahr 2010 entschieden, den Geschiebesammler auf ein 300-jährliches Ereignis (15'000 m3) auszubauen.

Der Kanton Bern hat im Rahmen eines Wasserbaubewilligungsverfahrens am 19. September 2012 die Bewilligung zur Vergrösserung des bestehenden Bauwerks erteilt. Der Baustart erfolgte Ende April 2013.

Mit dem Ausbauprojekt wurde die bestehende Betonsperre um 4 m erhöht und um weitere 4 m mit einem Murgangrückhaltenetz vergrössert. Seitlich schliesst eine rund 60 m lange, bis zu 10 m hohe Betonwand das Bauwerk ab. Unter dem Mauerfundament stellen rund 100 Bohrpfähle sicher, dass die im Ereignisfall auf das Bauwerk wirkenden Kräfte in den Untergrund abgegeben werden.

Die Hauptarbeiten am Geschiebesammler wurden mit der Montage der Ringnetzbarriere im November 2012 abgeschlossen. Die Schutzdefizite im unterhalb liegenden Siedlungsgebiet sind damit eliminiert.

Im Frühjahr 2013 erfolgen nun noch Fertigstellungsarbeiten. Zudem wird die bestehende Brücke über das ehemalige Trasse der Bergbahnen Lauterbrunnen - Mürren, die für Unterhaltsarbeiten oder zur Sammlerentleerung nur mit Fahrzeugen von maximal 18 t Gesamtgewicht befahren werden kann, zurückgebaut und durch einen am Hang liegenden Fahrweg ersetzt. Diese Massnahme ermöglicht eine zweckmässige Bewirtschaftung des Geschiebesammlers.

Bund und Kanton finanzieren den Ausbau des Sammlers mit insgesamt 70 % Subventionen. Die Mobiliar Versicherung übernimmt einen Teil der Restkosten der Schwellenkorporation Lauterbrunnen. Das Projekt ist kostenmässig auf Kurs; die veranschlagten Gesamtkosten von CHF 2.415 Mio. werden nicht überschritten.

Unterseen, März 2013

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